Freiwillige Seenotretter befreien Plattbodenschiff aus gefährlicher Lage

In eine bedrohliche Situation sind zwei Segler mit ihrem Plattbodenschiff am Dienstag, 9. August 2016, im Wattenmeer vor Harlesiel gekommen: Plötzlich saß ihr Boot auf dem Leitdamm fest, der das Fahrwasser begrenzt. Es ging weder vor noch zurück. Erst die freiwilligen Wangerooger Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) befreiten die beiden Bremer aus ihrer gefährlichen Lage. Außerdem war die Besatzung des Seenotrettungskreuzers HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven gestern Abend für ein erkranktes Crewmitglied des Kreuzfahrtschiffes „Boudicca“ im Einsatz.

Wangerooge | Die freiwilligen Seenotretter der Station Wangerooge übten gerade an Bord des Seenotrettungsbootes WILMA SIKORSKI , als die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS sie gegen 19.30 Uhr alarmierte: Etwa eineinhalb Seemeilen (rund drei Kilometer) vor Harlesiel war ein neun Meter langes Plattbodenschiff auf der Westseite des steinigen Leitdamms festgekommen.

Eine ausweglose und brenzlige Situation: „Bei ablaufendem Wasser und starkem Westwind war das eine gefährliche Lage, weil die Wellen das Boot immer wieder hochheben und auf den Steindamm fallen lassen. Früher oder später schlägt es Leck oder bricht sogar auseinander“, beschreibt Vormann Roger Riehl den Notfall.

Vor Ort stellten die Seenotretter schnell und routiniert eine Leinenverbindung her. Die WILMA SIKORSKI zog mit ihrer ganzen Kraft von 320 PS den Havaristen vom Leitdamm in tieferes Wasser. „Die Frau und der Mann an Bord waren sichtlich geschockt und sehr froh, dass wir sie befreit haben“, sagte Roger Riehl. Anschließend begleiteten die Seenotretter das Plattbodenschiff in den Hafen von Harlesiel.