Erstes Seenotrettungsboot einer neuen Serie für Freiwilligen-Stationen auf Kiel gelegt

Drei neue Seenotrettungsboote für Freiwilligen-Stationen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) entstehen in den kommenden Monaten an der Unterweser. Den ersten 10,1-Meter-Neubau dieser Serie haben die Seenotretter am Mittwoch, 11. Mai 2016, mit prominenter Unterstützung ihres ehrenamtlichen „Bootschafters“ Markus Knüfken auf Kiel gelegt. Der Schauspieler folgte einer Schiffbautradition: Er legte auf der Fassmer-Werft in Berne an der Unterweser eine Münze in eine Sektion des modernen Spezialschiffs ein.

„Als Kajakfahrer bin ich mir bewusst, dass die See große Gefahren birgt. Trotz bester Vorbereitung kann jeder schnell auf die Hilfe der Seenotretter angewiesen sein“, sagt Knüfken . Er selbst hat die Seenotretter schon im Einsatz für einen über Bord gegangenen Segler erlebt. „Es ist sehr wichtig, dass diejenigen, die freiwillig rausfahren, um andere zu retten, mit sicherster Technik und bestem Material ausgestattet sind“, ergänzt Knüfken, der Fernsehzuschauen aus zahlreichen Folgen deutscher Erfolgsserien bekannt ist.

Förderin finanziert Neubau mit ihrem Nachlass

Wie alle Rettungseinheiten der DGzRS werden die drei neuen Seenotrettungsboote ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert . Der erste Neubau der Serie mit der internen Bezeichnung SRB 66 wird dennoch ein besonderes Boot: Eine Förderin der Seenotretter hat die DGzRS in ihrem Nachlass mit einer außerordentlichen Zuwendung berücksichtigt, zweckgebunden für den Neubau einer Rettungseinheit.

„Wir sind dafür sehr dankbar, denn dieser außergewöhnliche Nachlass versetzt uns in die Lage, den Neubau vollständig zu finanzieren“, sagt DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler. Letzter Wille der Erblasserin sei, dass das Boot den Namen ihres bereits vor ihr verstorbenen Mannes erhält. „Dies ist für uns eine ehrenvolle Verpflichtung, der wir sehr gern nachkommen.“ Die Taufe ist für das Frühjahr 2017 vorgesehen. Die künftige Station steht noch nicht fest.

Zehn-Euro-Münze fährt bei jedem Einsatz mit

An Bord des Neubaus mit der internen Bezeichnung SRB 66 wird eine Münze jeden Einsatz mitfahren: Markus Knüfken legte in eine Sektion des Neubaus das Zehn-Euro-Stück ein, das die Bunderepublik Deutschland im vergangenen Jahr zum 150-jährigen Bestehen der DGzRS als offizielles Zahlungsmittel herausgegeben hatte.

Schiffbauern und Seenotrettern soll die Münze Sicherheit, Glück und Gesundheit verheißen. DGzRS-Inspektor Carl Göner, verantwortlich für die drei Neubauten, zeigte Knüfken den richtigen Platz: Während früher ein Geldstück unter dem Kiel lag und in der Bauzeit plattgedrückt wurde, findet bei heutiger Bauweise „kieloben“ die Münze Platz in einer speziellen Öffnung an einem Bauteil.