Wustrower Seenotretter bringen abgetriebene Angler in Sicherheit

Weiterer Einsatz vor Warnemünde für Kutter mit Motorschaden

Zwei Angler aus der Nähe von Berlin verdanken ihre Rettung vor der Halbinsel Fischland einem aufmerksamen Beobachter an Land und den freiwilligen Seenotrettern aus Wustrow. Die beiden Männer waren am Sonntagnachmittag, 10. April 2016, mehr als anderthalb Seemeilen (rund drei Kilometer) auf die offene Ostsee abgetrieben. Ausgerüstet waren sie lediglich mit einfachen Schwimmhilfen. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes BARSCH der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nahm die erschöpften etwa 40-Jährigen an Bord und brachte sie zurück an den Strand.

Die zwei Männer waren am Nachmittag vom Ostseebad Ahrenshoop aus mit sogenannten Belly Boats zum Angeln vor der Küste aufgebrochen. Dabei handelt es sich nicht tatsächlich um Boote, sondern um einfache Luftmatratzensitze, die mit Hilfe von Schwimmflossen angetrieben werden.

Ein Spaziergänger am Strand beobachtete gegen 17 Uhr, wie die beiden Angler nahe Wustrow vom ablandigen Wind der Stärke 4 aus Südost erfasst und weit auf die offene Ostsee hinausgetrieben wurden. Per Handy alarmierte der Mann die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS.

Bereits wenige Minuten später brachten die freiwilligen Seenotretter der Station Wustrow das Seenotrettungsboot BARSCH zu Wasser. Sie nahmen Kurs auf die beiden Angler westlich der Wustrower Seebrücke. „Sie hatten keine Chance, gegen den Wind anzukämpfen“, berichtet Vormann Karl-Heinz Priebe. Die Seenotretter nahmen die Männer in Höhe des alten Leuchtfeuers an Bord. Glücklicherweise waren die Angler noch nicht unterkühlt. Die BARSCH brachte sie zurück nach Ahrenshoop.

Einige Seemeilen weiter westlich war bereits am Sonntagvormittag der Seenotrettungskreuzer ARKONA /Station Warnemünde ebenfalls im Einsatz. Der Angelkutter „Harm“ hatte sich über den internationalen Sprechfunk-Not- und Anrufkanal mit Motorschaden bei den Seenotrettern gemeldet. Mit sieben Menschen an Bord trieb er manövrierunfähig etwa fünf Seemeilen vor Warnemünde nahe der Ansteuerung des Rostocker Seekanals.

Die ARKONA nahm den 15 Meter langen Holzkutter auf den Haken und brachte ihn samt Besatzung und Passagieren sicher nach Rostock-Schmarl.