Seenotretter erinnern zum 100. Todestag an ihren Gründervater Arwed Emminghaus
In der Mitte des 19. Jahrhunderts verunglückten nach Schätzungen jährlich etwa 50 Schiffe allein vor den deutschen Nordseeinseln. Mangelnde Ausrüstung und noch geltendes Strandrecht verhinderten oft Rettungsmaßnahmen. Tief bewegt von derartigen Seenotfällen, appellierte der Vegesacker Navigationslehrer Adolph Bermpohl im November 1860, Rettungsstationen zu errichten – finanziert durch Spenden, betrieben durch Freiwillige.
Bereits im März 1861 gründete Oberzollinspektor Georg Breusing in Emden den ersten deutschen regionalen Verein zur Rettung Schiffbrüchiger mit Stationen auf den ostfriesischen Inseln. Weitere Vereine entstanden entlang der Küste.
Arwed Emminghaus, geboren 1831 in Niederroßla, erkannte, dass einzelne Vereine bald überfordert sein würden. Nachdrücklich setzte er sich für ihren Zusammenschluss ein und wurde damit zum eigentlichen Initiator der DGzRS. Als Redakteur des Bremer Handelsblattes wirkte er publizistisch dafür.
Er war überzeugt, dass nur möglichst breite Unterstützung vieler, wenn auch im einzelnen geringe Beträge spendender Menschen das Rettungswerk dauerhaft tragen kann. Er hat bis heute Recht behalten. Auf seine Initiative hin gründeten die einzelnen Vereine am 29. Mai 1865 in Kiel die DGzRS – sechs Jahre vor der Reichsgründung. Sitz wurde Bremen, so ist es noch immer.