Neuer „Vormann“ in Darmstadt

Generalmusikdirektor Martin Lukas Meister zeigt beim Neujahrskonzert des Darmstädter Staatsorchesters Flagge.

„Wir segeln mit diesem Konzert nicht in seichten Gewässern.“ Gut, dass die Seenotretter bereits im Saal waren, als Generalmusikdirektor Martin Lukas Meister mit derart verheißungsvollen Worten das Neujahrskonzert am 1. Januar 2013 im Staatstheater Darmstadt eröffnete.

Meister ist seit Frühjahr 2012 neuer „Vormann“ des Darmstädter Staatsorchesters. Seit Kindertagen schlägt sein Herz für die Seenotretter. Für ihn war deshalb schnell klar, sein erstes Neujahrskonzert in neuer Funktion unter die Flagge mit dem roten Hansekreuz zu stellen.

Gleichermaßen informativ wie unterhaltsam „navigierte“ er das Publikum durch den Abend. Seine rund 70-köpfige Ensemble-„Besatzung“ erzählte dabei virtuos „von Wasser und wogenden Wellen“, so der Titel des Programms.
Auf bekannte Werke wie Wagners „Fliegenden Holländer“ folgten Besonderheiten wie Bellinis selten aufgeführte Opernouvertüre „Die Piraten“ und Benjamin Brittens „Sturm“. Gar eigens instrumentiert worden war der Marsch „Unter der Admiralsflagge“ von Julius Fucik. Über die „Nordseebilder“ von Johann Strauss, die „Matrosen-Polka“ seines Bruders Josef und Glières’ virtuosen „Russian Sailor’s Dance“ steigerte Meister die maritime Atmosphäre bis zum „Fluch der Karibik“ im Zugabenblock.

Ganz still dagegen wurde es, als ehrenamtliche Mitarbeiter der Seenotretter etwa in der Mitte des Programms mit beeindruckenden Videobildern die Aufgabe der DGzRS-Besatzungen vorstellten. Nahezu 1.000 „Passagiere“ waren im ausverkauften Saal „an Bord“. An der Spendensammlung während der Pause beteiligte sich der Generalmusikdirektor tatkräftig und mit großer Freude  – dieser Abend, das merkte man ihm an, war von Alpha bis Zulu nach seinem Geschmack.

Die Seenotretter danken herzlich für sein Engagement – und allen Spendern für insgesamt 2.416 Euro.