Zweifache Übergabe des Triptychons „Riders on the Storm“

Deutsches Schiffahrtsmuseum bekommt Kunstwerk als Dauerleihgabe von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger überreicht

Das dreigeteilte Gemälde „Riders on the Storm“ (2013) des Künstlers Peter Barthold Schnibbe ist das Ergebnis seiner engen Verbindung zu den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Am Sonntag, 9. Februar 2014, schenkte er der DGzRS im Deutschen Schiffahrtsmuseum (DSM) offiziell sein Kunstwerk. Anschließend überreichte die DGzRS das Gemälde als Dauerleihgabe ans DSM: Feierlich begrüßt wurde das Werk in der Abteilung „Seenotrettung“ des Museums, das ab sofort für Besucher direkt neben dem Ruderrettungsboot „Spiekeroog“ im Bangert-Bau des Museums erlebbar ist.

Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner, Geschäftsführende Direktorin des DSM, enthüllte zusammen mit Ingo Kramer, Mitglied des ehrenamtlichen Vorstandes der DGzRS, das Gemälde in Anwesenheit des Künstlers. „Ich freue mich sehr über diese zusammenführende Dauerleihgabe für unser Haus. Das Thema Seenotrettung nimmt einen bedeutenden Platz in unserer Dauerausstellung ein und unsere Kooperation mit der DGzRS hat Tradition. Das Gemälde „Riders on the Storm“ ergänzt hier ästhetisch und kunstvoll unsere Ausstellung zu diesem Thema“, so Sunhild Kleingärtner. Ingo Kramer, selbst freiwilliger Seenotretter auf dem in Bremerhaven stationierten Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER , dankte dem Künstler für die Stiftung des beeindruckenden Gemäldes, in dem er die Gefahren der Seenotrettung eindrucksvoll wiedergegeben findet. „Mein besonderer Dank gilt auch dem Deutschen Schiffahrtsmuseum, das den Seenotrettern die Möglichkeit bietet, dieses Werk in seinen renommierten Räumen zu präsentieren und somit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, sagte er.

Warum ausgestellt im DSM?
Die enge Zusammenarbeit der Seenotretter mit dem DSM in Bremerhaven führte zu der gemeinsamen Idee, das Gemälde direkt nach der Fertigstellung dort der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Es passt hier einfach wunderbar hinein und demonstriert zudem unsere Verbundenheit mit dem DSM“, so Ingo Kramer. Dass das Museum diesen Vorschlag gern aufnahm, freute nicht zuletzt den Künstler selbst: „Es ist mir eine besondere Freude, dass der Bilderzyklus dort seinen Platz in meiner Geburtsstadt findet – damit schließt sich für mich ein Kreis.“

Über das Kunstwerk
Das dreiteilige Werk stellt im Mittelteil das Meer dar und in den Seitenteilen einen Schiffbruch sowie einen herannahenden Seenotkreuzer. Es ist nicht nur eine bewegende Hommage des Künstlers an die oft gefahrvolle Aufgabe der Seenotretter. Zugleich steht es in der langen Tradition von Kunstwerken, in der die Schiffsreise zur Metapher des menschlichen Daseins wird. Nicht zufällig wählte Peter Barthold Schnibbe für sein Motiv als Form ein Triptychon, das seinen Ursprung in den dreiteiligen christlichen Altarbildern Europas hat.

Das Werk ist noch unvollständig - Ausblick auf sieben weitere Motive
Unterhalb des Triptychons befinden sich sieben blanke, quadratische Leinwände im Format 40 x 40 Zentimeter. Hier wird Peter Barthold Schnibbe in den nächsten zwei Jahren sein Triptychon ergänzen. „In Anlehnung an ein Altarbild gehört zu meinem Triptychon natürlich auch eine Predella“, sagte er. In der bildenden Kunst verstehe man darunter die Gemälde unterhalb des Altarbildes, die in Bezug auf die darüber dargestellte Szene stehen. „Auch meine Predella wird dies thematisch aufnehmen.“ Die Motive dafür hat der Künstler bereits im Kopf. „Beginnen werde ich mit dem Mittleren: einem Bild zur Ballade „Nis Randers“ von Otto Ernst. Es ist das Gedicht mit dem sich die DGzRS sehr identifiziert.“ Ein weiteres Motiv werde zum Untergang der Pamir entstehen. Ein anderes zur Sturmflut von 1962. „Zwei Motive werden mir vertraute Vormänner der DGzRS thematisieren, zwei weitere den Schimmelreiter von Theodor Storm“, ergänzt er.  Sundhild Kleingärtner freut sich auf die noch offenen kleinen Werke, die mit zur Triptychon-Dauerleihgabe gehören: „Das wird für unsere Besucher ein Anreiz sein, immer mal wieder vorbei zu schauen. Das Triptychon wird sich Motiv für Motiv erweitern.“

Enthüllung des Triptychons: der Festakt  
Eine beeindruckende Abrundung erfuhr der Festakt durch die Gastlesung von Schauspieler Uwe Friedrichsen, ehrenamtlicher „Bootschafter“ der Seenotretter seit 2011. Die von ihm rezitierten Balladen „John Maynard“ von Theodor Fontane und „Nis Randers“ von Otto Ernst entführten die Zuhörer auf ganz eigene Weise in die Welt der Seenotretter, in denen Schiffbruch und Rettung die zentrale Rolle spielen. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch Jan-Hendrik Ehlers am Flügel und die Band „Uncle Snake“, die unter anderem das Stück „Riders on the storm“ spielte. Mit dem heutigen Tag ist das Gemälde auch für die Öffentlichkeit im Deutschen Schiffahrtsmuseum zu sehen.

Über den Künstler
Aufgewachsen ist Peter Barthold Schnibbe als Sohn eines Kapitäns an der Wesermündung. Schon früh wurde er Zeuge von Schiffsunglücken und Rettungsaktionen. Das Triptychon „Riders on the storm“ ist Ausdruck seiner langjährigen Verbindung zu den Seenotrettern, über die er selbst sagt: „Meine Schenkung drückt meinen Respekt vor der Arbeit der Seenotretter aus; wenn ich das Wort „Held“ in den Mund nehme, dann trifft es für mich auf diese Männer (und Frauen) zu, die bereit sind, in Demut vor den Naturgewalten für Menschen in Not ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Und auch meinen Respekt vor denen, die die Basis zu dieser Arbeit schaffen.“