Zwei Schwerverletzte nach Bootsunfall vor Kühlungsborn / Seenotretter im Nachteinsatz
Gegen 22.40 Uhr alarmierte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS die Kühlungsborner Seenotretter. Eine Spaziergängerin im Hafen hatte den lauten Knall der offenbar ungebremsten Kollision des etwa fünf Meter langen gedeckten Bootes mit den Steinen der Mole gehört und den Notruf gewählt.
Die Freiwilligen-Besatzung der KONRAD-OTTO war zu dieser Zeit zur turnusgemäßen Mannschaftsversammlung zusammengekommen. Bereits nach wenigen Minuten besetzten drei Seenotretter das Rettungsboot und liefen aus. Zur gleichen Zeit war auch die Freiwillige Feuerwehr Kühlungsborn im Hafen eingetroffen.
Seeseitig bot sich den Seenotrettern ein dramatisches Bild: Das Motorboot lag etwa 30 Meter westlich der Hafeneinfahrt an der Außenseite der Mole mit dem Bug unter Wasser und mit dem Heck auf den Steinen. „Einer der beiden Männer hockte apathisch auf dem Boot, der zweite saß blutend auf der Mole“, beschreibt Vormann Rainer Kulack die Situation.
Im Überlebensanzug gelang es einem freiwilligen Seenotretter, den am Kopf verletzten Schiffbrüchigen auf der Mole zu erreichen und zum Seenotrettungsboot zu bringen. Weitaus schwieriger gestaltete sich die Abbergung des Mannes auf dem Boot. Er wollte den Havaristen nicht verlassen und klagte über extreme Rippenschmerzen.
Den Seenotrettern gelang es jedoch, auch ihn auf die KONRAD-OTTO zu bringen. Ein medizinisch besonders ausgebildeter Rettungsmann der DGzRS übernahm die Erstversorgung, bevor die Seenotretter die beiden Männer im Hafen an den Landrettungsdienst übergaben.
Für die Besatzung der KONRAD-OTTO war der Einsatz damit noch nicht beendet: Mit dem starken Suchscheinwerfer des Seenotrettungsbootes leuchtete sie anschließend den Unfallort aus, um der Freiwilligen Feuerwehr Kühlungsborn in partnerschaftlicher Zusammenarbeit die Bergung im Wasser schwimmender Brennstofftanks zu ermöglichen.