Wie alles begann: Kinderbuch zur Geschichte der Seenotretter

„Diese Geschichte musste ich unbedingt Kindern erzählen, weil es ohne das tragische Unglück des Auswandererschiffes ‚Johanne‘ die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger – kurz DGzRS – vielleicht nie gegeben hätte.“ So beschreibt der bekennende Seenotretter-Fan Dirk Böhling das Hauptmotiv für sein neues Kinderbuch „Der Untergang der Johanne – und wie daraus eine rettende Idee wurde“.

Und weil das Thema eng mit den Seenotrettern verknüpft ist, las Dirk Böhling am Donnerstagvormittag, 18. Dezember 2014, in der DGzRS-Zentrale in Bremen aus seinem neuen Werk vor. Gebannt hörten ihm über 60 Schüler der 3. und 4. Klasse der Grundschule an der Carl-Schurz-Straße zu.

Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit: Am 6. November 1854 strandete das Auswandererschiff „Johanne“ vor Spiekeroog. Beim Schiffbruch der Bark starben 84 Menschen in der tosenden See. Weil es an Rettungsmitteln fehlte, mussten die Inselbewohner tatenlos dabei zusehen.

Erst bei Ebbe konnten sie die überlebenden Schiffbrüchigen retten und die Toten bergen. Der Untergang der „Johanne“ war eines der schwersten Schiffsunglücke jener Jahre an den deutschen Küsten.

Es wurde zum entscheidenden Anstoß für den Ruf nach einem organisierten Seenotrettungswerk mit ständig einsatzbereiten Stationen entlang der Küste und auf den Inseln. Zehneinhalb Jahre später, am 29. Mai 1865, vor beinahe 150 Jahren, mündeten diese Bemühungen in die Gründung der DGzRS .

Die Strandung der „Johanne“ ist in Dirk Böhlings Buch eingebettet in eine fiktive Rahmenhandlung: Vormann Klose erzählt den beiden Kindern Karla und Paula an Bord des modernen Seenotrettungskreuzers HERMANN RUDOLF MEYER die Geschichte der Havarie und wie sie den Anstoß für einen der modernsten Seennotrettungsdienste der Welt gab.