Arbeitsreiches Wochenende für die Seenotretter auf Nord- und Ostsee

Hinter den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) liegt ein arbeitsreiches Wochenende. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS koordinierte am Samstag und Sonntag, 9. und 10. August 2014, insgesamt knapp 70 Einsätze für rund 130 Menschen auf Nord- und Ostsee. In vielen Fällen griffen die Besatzungen der Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote frühzeitig ein und verhinderten so Schlimmeres.

Besonders oft gefragt war die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes GÜNTHER SCHÖPS/ Station Timmendorf/Poel . Allein am Samstag war sie innerhalb von knapp acht Stunden sechs Mal im Einsatz. Unter anderem suchte sie nach einer Beobachtung von Land aus ein abgetriebenes Schlauchboot mit einem Menschen an Bord. Die Seenotretter fanden das Boot auf der Ostsee in Höhe des kleinen Fahrwassers nach Wismar. Sie versorgten den unterkühlten Mann mit trockener Kleidung und Getränken und schleppten sein Boot ein.

Vor der Nordküste Rügens bei Glowe koordinierte der Seenotkreuzer HARRO KOEBKE/ Station Sassnitz am späten Sonntagabend die Suche nach einem überfälligen Surfer. Ermittlungen der Wasserschutzpolizei ergaben, dass der 30-jährige Mann es völlig entkräftet, aber unverletzt allein an Land geschafft hatte. Aus Altenkirchen meldete er sich telefonisch wohlauf.

Vor der Küste der Insel Usedom wiederum lief bereits am Samstagabend eine umfangreiche Suche nach einem vermeintlich abtreibenden Schlauchboot und mindestens zwei Menschen, an der sich unter anderem das Seenotrettungsboot HECHT/ Station Zinnowitz beteiligte. Wie sich erst später herausstellte, hatten zwei Rettungsschwimmer zwei Frauen schnell in Sicherheit gebracht. Das Schlauchboot und eine Luftmatratze wurden bis zum nächsten Morgen gefunden.

Die Besatzung des Seenotkreuzers ARKONA/ Station Warnemünde unterstützte am Samstag während der Großveranstaltung „Hanse Sail“ den Landrettungsdienst: Mit der speziellen Bergungstrage der Seenotretter konnte er einen Patienten mit starken gesundheitlichen Problemen von einem Motorboot in der Nähe des Warnemünder Passagierkais abbergen. Die Wasserschutzpolizei hatte zuvor für das sichere Anlegen am Rande des viel befahrenen Neuen Stroms gesorgt.

Mit rund 35 Fällen waren Navigationsschwierigkeiten und Maschinenprobleme am vergangenen Wochenende der häufigste Grund für den Ruf nach den Seenotrettern. Etwa 20 Mal beteiligten sich DGzRS-Besatzungen an teils umfangreichen Suchen nach vermeintlich abtreibenden Wassersportlern oder Schwimmern im küstennahen Bereich. Viele dieser Sichtungen stellten sich glücklicherweise als falsche Alarme heraus. Neben den eigenen Rettungseinheiten setzte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS oftmals auch Handels-, Sport- und Behördenfahrzeuge mit zu Hilfeleistungen ein.

Am Wochenende herrschten über Nord- und Ostsee Windstärken bis sieben Beaufort (bis rund 60 km/h Windgeschwindigkeit) mit häufigen Gewitterböen.

Nicht zuletzt hilft die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS immer wieder auch außerhalb des eigenen Zuständigkeitsbereichs. So erhielten die Seenotretter am Samstag die Alarmierung einer deutschen Segelyacht via Satellit. Das Boot mit zwei Menschen und einer Katze an Bord war an der französischen Kanalküste aufgelaufen und hatte einen Riss im Rumpf erlitten. Die DGzRS informierte ihre französischen Kollegen. Ein Hubschrauber barg die Yachtbesatzung und brachte sie an Land.