Revierkenntnis, Erfahrung und das Seenotrettungsboot HERTHA JEEP von der Station Stralsund als einziges Einsatzmittel  brachten einer 70 Jahre alten Bewohnerin der Insel Hiddensee am Donnerstag, dem 2.Dezember 2010 ärztliche Hilfe. Die Frau musste wegen akuter Herzbeschwerden unbedingt in ein Krankenhaus am Festland transportiert werden.

Der Hubschrauber konnte im dichten Schneetreiben nicht starten. Der Fährverkehr zwischen Hiddensee und dem Festland war eingestellt worden. Nur die Besatzung des Seenotrettungsboots HERTHA JEEP/Station Stralsund der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) unter der Leitung von Vormann Günther Towara, brachte einen  Notarzt und zwei Rettungssanitäter auf die Ostseeinsel. Das dort normalerweise stationierte Seenotrettungsboot befindet sich derzeit zur Generalüberholung in der DGzRS-Werft in Bremen.

Zur Einsatzzeit gegen Mittag herrschten außergewöhnliche Wetterverhältnisse: Schneetreiben, ein halber Meter Seegang, östliche Winde in Böen bis zu sieben Beaufort (bis 61 km/h Windgeschwindigkeit) forderten die Seenotretter. Bis Ummanz war die Ostsee eisfrei. Bis vor den Hafen von Neuendorf  hatten sich weitflächige Schlammeisfelder zusammengeschoben. In Neuendorf hatte sich schon eine bis zu sieben Zentimeter starke, feste Eisschicht gebildet .Vormann Günther Towara: „Mit unserem kräftig motorisierten Seenotrettungsboot und angepassten Manövern gelang es uns, an die Pier zu kommen.“

Dort wurde die erkrankte Frau  übernommen, an Bord weiterversorgt und anschließend nach Stralsund gefahren. Für  DGzRS-Vormann Towara war dieser Einsatz eine Herausforderung der besonderen Art: In seinem früheren Berufsleben war er Kapitän auf dem bekannten Eisbrecher „Stephan Jantzen“.