Seenotretter eilen Fischkutter vor Nordfriesland zu Hilfe

Dank schneller und professioneller Hilfe der Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben zwei Husumer Fischer in der Nacht zu Samstag eine gefährliche Situation vor der nordfriesischen Nordseeküste heil überstanden.

Ihr Krabbenkutter „Argus“ war in steifen bis stürmischen Nordwestwinden von sieben bis acht Beaufort (rund 60 km/h Windgeschwindigkeit) ca. fünf Seemeilen nördlich Westerhever festgekommen. Gegen 22.45 Uhr hatte das rund 18 Meter lange Schiff während der Fangreise im sogenannten Kolumbusloch bei gut einem Meter Seegang plötzlich Grundberührung. Dem ersten Anschein nach hatten Antriebs- und Ruderanlage keinen Schaden genommen, doch aus eigener Kraft konnten sich die Fischer nicht aus ihrer heiklen Lage befreien. Die See packte ihr Schiff immer wieder und warf es stets neu hart auf Grund.

Zwar hatte die Flut bereits eingesetzt, aber die Fischer konnten sich nicht sicher sein, ob und wie lange ihr Kutter die beständigen Stöße schadlos überstehen würde. Über den internationalen UKW-Notrufkanal 16 riefen sie deshalb um Hilfe. Sofort meldete sich der Seenotkreuzer EISWETTE/Station Nordstrand der DGzRS bei ihnen: „Wir kommen!“. Die SEENOTLEITUNG BREMEN koordinierte den Einsatz.

Die Anfahrt war für die Seenotretter nicht unbeschwerlich: „Die EISWETTE hat im Seegang schwer gearbeitet. Wir mussten selbst vorsichtig manövrieren und immer wieder Fahrt aus dem Schiff nehmen“, schildert Vormann Stefan Paulsen. Der neue, erst im vergangenen Jahr in Dienst gestellte Seenotkreuzer erwies sich abermals als genau das richtige Schiff für die von vielen Flachs durchzogenen Gewässer vor der nordfriesischen Küste. Mit seinem geringen Tiefgang von 1,30 Meter näherte er sich problemlos dem Havaristen. Sofort sah Paulsen: „Über längere Zeit hätten die harten Stöße dem Kutter gefährlich werden können.“
 
Routiniert stellten die Seenotretter eine Leinenverbindung her und schleppten den Krabbenkutter in tieferes Wasser. Die zwei Fischer an Bord blieben unverletzt. Sie konnten mit ihrem Schiff aus eigener Kraft Husum anlaufen. Erleichtert verabschiedeten sie sich über Funk von den Seenotrettern: „Schönen Dank Euch!“ Gegen 1.30 Uhr kehrte die EISWETTE auf ihre Station Nordstrand zurück und meldete sich wieder einsatzklar.