Seenotretter helfen gestürzter Reiterin im Watt

Der vorausschauenden Umsicht und guten Revierkenntnis der Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) verdankt eine im Watt vor Horumersiel gestürzte Reiterin schnelle und professionelle Hilfe.

Die Frau hatte am Sonnabend, 30. Oktober, an der „Wattjagd“ des Reit- und Fahrvereins Hooksiel teilgenommen. Auf dem traditionellen Ausritt vom Campingplatz Schillig nördlich Horumersiel zu der etwa vier Kilometer dem Festland vorgelagerten Insel Minsener Oog hatte das Pferd der Mittdreißigerin gegen Mittag plötzlich gescheut und seine Reiterin abgeworfen.


Die Besatzung des Seenotrettungsbootes BALTRUM/Station Horumersiel der DGzRS hatte den Sturz von Bord aus beobachtet. Die Seenotretter befanden sich zu dieser Zeit auf einer Kontrollfahrt, um die „Wattjagd“ zu sichern. Vorausschauend hatten sie ihr Schlauchboot mitgenommen. Es sollte ihnen nun gute Dienste leisten.


Etwa 500 Meter vom Unfallort entfernt musste die BALTRUM im immer flacher werdenden Wasser aufstoppen. Zwei Rettungsmänner machten sich im Überlebens- und Kälteschutzanzug, das Schlauchboot hinter sich herziehend, zu Fuß auf den restlichen Weg. Zwischenzeitlich wieder tieferes Wasser erschwerte den Anmarsch. Die Seenotretter mussten bis zur Brusthöhe im Wasser watend einen Priel durchqueren, bevor sie die Frau jenseits im trockengefallenen Watt erreichten. Mit dem Schlauchboot brachten sie die über Luftnot klagende Reiterin umgehend zur BALTRUM.


Der freiwillige Seenotarzt der Station Horumersiel, der sich bereits an Bord des Seenotrettungsbootes befand, nahm mit Hilfe der umfangreichen medizinischen Ausrüstung unverzüglich die Erstversorgung der Patientin vor. Im Hafen von Hooksiel übergaben die Seenotretter die Frau kurze Zeit später an einen zwischenzeitlich bestellten Rettungswagen.


Zur Unfallzeit herrschten im Watt vor Horumersiel südliche Winde um vier Beaufort und gute Sicht.