Starke Nordwestwinde: Große Segelyacht trieb manövrierunfähig vor Norderney

Seenotretter kamen Vätern und Söhnen zu Hilfe

Frische bis starke Winde aus nordwestlicher Richtung, Maschinenausfall wegen eines verstopften Kraftstofffilters, Grundberührung und ein verbogenes Ruderblatt – für eine 15 Meter lange Segelyacht und ihre vier Personen starke Besatzung kam am späten Dienstagvormittag (6. Juli 2010) viel Unglück zusammen.

Dank der schnellen und kompetenten Hilfe durch die Besatzung des Seenotkreuzers BERNHARD GRUBEN/ Station Norderney der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) konnte dieser Seenotfall um ca. 13.30 Uhr abgeschlossen werden: Die Yacht lag gesichert im Hafen von Norderney. Die Besatzung hatte das Unglück mit Schrecken, aber unversehrt überstanden.


Über UKW-Funk hatten die Segler – zwei Väter mit ihren beiden Söhnen – aus Niedersachsen einen Notruf abgesetzt. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS fing das „Mayday“ auf und leitete es an den Seenotkreuzer weiter. Vormann Holger Freimuth: „Wir hatten unsere Leinen schon losgeworfen. Den Notruf hatten wir mitgehört und waren bereits ausgelaufen.“


Das Seegebiet Schluchter zwischen den ostfriesischen Inseln Norderney und Juist wird von Berufs- und Freizeitschiffern als äußerst anspruchsvoll gerade bei unruhiger See respektiert und verlangt ausgeprägte Revierkenntnis sowie nautisches Können. Die Yacht sollte, von Hooksiel kommend, nach einem Zwischenstopp auf Norderney in den Hafen von Emden überführt werden.


Um 11.30 Uhr stand die erste Leinenverbindung auf einer Position etwa vier  Seemeilen (ca. sechs Kilometer) von Norderney entfernt. Bei über zwei Metern Tiefgang war die Yacht manövrierunfähig vertrieben und am Grund festgekommen. Wenig später hatten die Seenotretter sie freigeschleppt. Eine weitere Stunde später lag das Schiff sicher im Schutzhafen von Norderney.