Seenotretter zu Fuß im Eis-Einsatz: Krankentransport nach Hiddensee

„Seenotretter bei jedem Wetter!“ Dieser Werbeslogan der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) wurde am Dienstag (12.Januar 2010) in die Tat umgesetzt.

Mit Hilfe eines Schlauchboots evakuierte die Mannschaft der Station Vitte/Hiddensee unter der Leitung von Vormann Erich Albrecht einen 80-jährigen Mann und seine Lebensgefährtin von der Fährinsel, die Hiddensee östlich vorgelagert ist – mit Geschick und einem Schlauchboot.


Wegen der Wassertiefe - an dieser Stelle werden gerade 50 Zentimeter gemessen – und der hier stellenweise zugefrorenen Ostsee wurde zunächst der erkrankte Mann in das Schlauchboot gesetzt und mit wärmenden Decken umhüllt. Zu Fuß zogen ihn die Seenotretter über die ca. 200 Meter lange Strecke bis ans Inselufer Hiddensee. Immer wieder brachen die Retter auf dem dünnen Eis ein, konnten aber den Geretteten an den Sanitätsdienst an Land übergeben, der den Weitertransport in ärztliche Obhut organisierte. In einem zweiten Durchgang wurde die Frau in Sicherheit gebracht.


Die Fährinsel ist ca. 40 Hektar klein und zählt zu einem Naturschutzgebiet, in dem das Paar zu wissenschaftlichen Zwecken Flora und Fauna beobachtet.
Über die Fährinsel lief früher der Fährverkehr zwischen Rügen und Hiddensee. Er wurde 1952 eingestellt, nachdem der Hafen von Schaprode für den Postbootverkehr ausgebaut worden war. Die Fährinsel ist Naturschutzgebiet und für Besucher gesperrt. Sie ist Rastplatz tausender Vögel und Weideplatz für Gotlandschafe.