75 Menschen auf Nord- und Ostsee in Schwierigkeiten – Seenotretter im Wochenend-Einsatz
Die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren für zahlreiche Segler und Motorbootfahrer im Einsatz.
Navigationsprobleme, Motor- und Ruderschäden waren die häufigsten Ursachen für den Ruf nach den Seenotrettern, die in vielen Fällen manövrierunfähige Havaristen auf den Haken nahmen und in den nächsten Hafen schleppten.
Einen erschöpften Schlauchbootfahrer brachten die Seenotretter der Station List am Sonntagabend sicher an Land. Der etwa 50-jährige Paddler trieb nahe der Blidselbucht an der Sylter Ostküste ab. Gegen den ablandigen Wind um fünf Beaufort (ca. 38 km/h Windgeschwindigkeit) kam er mit seinem Boot nicht an.
Winkend machte er sich bei Spaziergängern am Ufer bemerkbar, die die Rettungskräfte alarmierten. Mit dem Tochterboot MARGARETE des Seenotkreuzers MINDEN nahmen die Seenotretter den Mann an Bord und übergaben ihn in List in die Obhut des Landrettungsdienstes.
Der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS/Station Hooksiel unterstützte am Sonntagmorgen die Brandbekämpfung auf einem Baustellenponton in der Jade.
Arbeiter hatten auf dem Ponton nahe einer Kraftwerksbaustelle Rauchentwicklung am Maschinengehäuse eines Saugpumpencontainers festgestellt. Mit einem Arbeitsschiff setzten Landfeuerwehrleute über. Mit Hilfe der starken Feuerlöschpumpe der VORMANN STEFFENS förderten die Seenotretter Löschwasser und stellten es der Feuerwehr über Verteileranschlüsse an Deck des Seenotkreuzers zur Verfügung. Verletzt wurde niemand.
Am Sonntagnachmittag waren die freiwilligen Seenotretter aus Laboe für zwei Kitesurfer im Einsatz, die auf der Kieler Förde bei stark ablandigem Wind in Schwierigkeiten geraten waren. Während einer Kontrollfahrt mit dem Seenotrettungsboot BOTTSAND kamen sie einer erschöpften Frau (etwa Mitte 20) zu Hilfe, die ihr Kitesegel nicht mehr aufrichten konnte. Sie nahmen sie samt Ausrüstung an Bord. Auf der Rückfahrt nach Laboe sichteten die Seenotretter einen weiteren Kiter, der offensichtlich in Schwierigkeiten war. Als sie sich dem Mann (etwa Mitte 30) näherten, klagte er über einen Krampf im Bein. Auch ihn nahmen die Seenotretter an Bord und brachten beide Kiter sicher nach Laboe.
Bereits am Freitagmittag kam der Seenotkreuzer EISWETTE/Station Nordstrand einem Fischkutter zu Hilfe, der sich eine Leine in den Propeller gezogen hatte.
Zunächst nahm ein anderer Kutter das manövrierunfähige Schiff auf den Haken. Die EISWETTE fuhr dem Schleppverband entgegen, übernahm den Havaristen in der Norderhever und brachte ihn sicher nach Pellworm.