Seenotretter befreien Fischer vor Darßer Ort aus Notlage und helfen gestürzter Reiterin im Watt

Das sichere Ende ihrer Fangreise vor Darßer Ort haben zwei Berufsfischer den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu verdanken. Der Seenotkreuzer THEO FISCHER/Station Darßer Ort der DGzRS kam ihnen am Sonnabendvormittag, 5. November 2011, vor dem Darßer Weststrand zu Hilfe.

Gegen 8.45 Uhr hatten sich die beiden Haupterwerbsfischer über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 bei den Seenotrettern gemeldet. Der Keilriemen ihres Motors war gerissen, die Maschine ausgefallen, ihr etwa zehn Meter langer Kutter „Falke“ (Heimathafen Karlshagen) manövrierunfähig. Bei ablandigem Wind um vier Beaufort (bis 30 km/h Windgeschwindigkeit) drohte der Kutter auf die offene See hinauszutreiben.

Auf ihrer nahen Station im Nothafen Darßer Ort machten die Seenotretter sofort die Leinen los. Im Nebel nahm die THEO FISCHER Kurs auf das Seegebiet vor dem Darßer Weststrand. Keine 20 Minuten später traf der Seenotkreuzer bei den beiden etwa 40 Jahre alten Fischern 2,2 Seemeilen (gut vier Kilometer) südwestlich Darßer Ort ein.

Routiniert stellten die Rettungsmänner eine Leinenverbindung her und schleppten den Kutter sicher nach Barhöft. Einmal mehr hat sich bei diesem Einsatz die Notwendigkeit gezeigt, gerade in diesem Bereich der Ostseeküste eine DGzRS-Station vorzuhalten, von der aus die Seenotretter in Notfällen unmittelbar und schnell eingreifen können.

Am Nachmittag des gleichen Tages war die DGzRS auch in der Nordsee im Einsatz. Der vorausschauenden Umsicht und guten Revierkenntnis der Besatzung des Seenotrettungsbootes BALTRUM/Station Horumersiel verdankt eine im Watt gestürzte Reiterin schnelle und professionelle Hilfe.

Die Frau hatte an der „Wattjagd“ des Reit- und Fahrvereins Hooksiel teilgenommen. Sie war auf dem traditionellen Ausritt vom Campingplatz Schillig nördlich Horumersiel zu der etwa vier Kilometer dem Festland vorgelagerten Insel Minsener Oog vom Pferd gestürzt.

Die Seenotretter befanden sich zu dieser Zeit auf einer Kontrollfahrt, um die „Wattjagd“ zu sichern. Vorausschauend hatten sie ihr Schlauchboot mitgenommen. Es sollte ihnen nun gute Dienste leisten.

Im immer flacher werdenden Wasser musste die BALTUM aufstoppen. Zwei Rettungsmänner machten sich im Überlebensanzug, das Schlauchboot hinter sich herziehend, zu Fuß auf den restlichen Weg, um die gestürzte Reiterin zu erreichen. Sie brachten die Mittzwanzigerin, die sich offenbar mehrere Prellungen und Stauchungen zugezogen hatte, zur BALTRUM und übergaben sie kurze Zeit später in Horumersiel an einen zwischenzeitlich bestellten Rettungswagen.