Erfolgreiche Suche und Rettung vor dem Eidersperrwerk: Seenotretter finden entkräftete Kitesurferin

Die freiwilligen Seenotretter der Station Eiderdamm haben am Mittwochnachmittag, 17. August 2011, eine auf die offene See abgetriebene Kitesurferin gerettet. Die Rettungsmänner der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nahmen die knapp 30-jährige völlig entkräftete Hamburgerin nach kurzer Suche an Bord des Seenotrettungsbootes PAUL NEISSE.

Freunde der Kitesurferin hatten von Land aus beobachtet, wie die Frau an der Südküste der Halbinsel Eiderstedt in Höhe der Vollerwiekplate immer weiter von der Küste abtrieb und in akute Not geriet. Sie riefen den Notruf 112. Die lokale Rettungsleitstelle informierte umgehend die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS.

Von seinem Liegeplatz am Eidersperrwerk lief das Seenotrettungsboot PAUL NEISSE mit einer fünfköpfigen Freiwilligen-Besatzung aus. Auf dem Rückweg von einer Kontrollfahrt zu seiner Station Büsum nahm auch der Seenotkreuzer THEODOR STORM Kurs auf das Suchgebiet.

Die SEENOTLEITUNG BREMEN forderte zudem die Unterstützung durch einen SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine an. „Wir kannten lediglich die ungefähre Position der Frau, haben sie aber dank des auf dem Wasser treibenden bunten Segels schon nach kurzer Suche selbst gefunden“, berichtet Rainer Wallhof, Vormann der PAUL NEISSE, der den Einsatz vor Ort leitete. Die THEODOR STORM und der Hubschrauber wurden schnell entlassen.

Als die Seenotretter eintrafen, klammerte sich die unter Schock stehende Kitesurferin lediglich an ihrem Segel fest. „Einzig ein Luftpolster hielt sie über Wasser. Ihr Brett hatte die Frau längst verloren“, schildert Vormann Wallhof. „Die Kraft von Wind und Wellen wird immer wieder unterschätzt.“ In ihrer Situation habe die Frau letztlich dennoch alles richtig gemacht. Auch ihre Begleiter an Land hätten sich vorbildlich verhalten, indem sie die junge Frau nicht aus den Augen ließen und sofort Hilfe riefen.

Zwar war die Kitesurferin bereits etwa zweieinhalb Stunden unterwegs, als ihre Kräfte sie verließen. Doch ihr Neoprenanzug schützte sie einigermaßen vor Unterkühlung. Die Seenotretter übergaben die Gerettete am Eidersperrwerk an ihre Freunde.

Zur Unfallzeit herrschten an der schleswig-holsteinischen Westküste Winde um fünf Beaufort mit Geschwindigkeiten bis 21 Knoten (ca. 38 km/h) und knapp einem Meter Seegang.

185 fest angestellte und rund 800 ehrenamtliche Seenotretter der DGzRS sind an der gesamten Nord- und Ostseeküste mit 61 Rettungseinheiten rund um die Uhr und bei jedem Wetter einsatzbereit. Die gesamte Arbeit des Seenotrettungswerkes wird seit der Gründung 1865 ausschließlich durch Spenden und freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne jegliche staatlich-öffentliche Mittel in Anspruch zu nehmen.