Fährschiffe kollidieren auf der Untertrave

Seenotretter im Einsatz in Travemünde

Nach der Kollision zweier Ostseefähren auf der Untertrave am Donnerstagabend,
3. Mai 2012, sind mehrere Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Einsatz am Skandinavienkai in Travemünde.

Gegen 18.15 Uhr kollidierte die unter deutscher Flagge fahrende, 190 Meter lange „Nils Holgersson“ beim Einlaufen mit der unter dänischer Flagge fahrenden, 170 Meter langen „Urd“, die zu diesem Zeitpunkt am Anleger 3 des Skandinavienkais lag.

Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte zunächst die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN/Station Travemünde. Verletzte gibt es nach ersten Erkenntnissen der Einsatzkräfte vor Ort offenbar nicht.

Allerdings dringt in die „Urd“ mittschiffs in Höhe der Wasserlinie auf einer Breite von etwa drei Metern Wasser ein. Das Vorschiff der Fähre hat sich bereits deutlich gesenkt. Die Feuerwehr Lübeck, die von Land aus die Bergungsmaßnahmen zunächst leitete, kam mit ihren Pumpen allein nicht gegen den starken Wassereinbruch auf der „Urd“ an.

Die DGzRS alarmierte deshalb zusätzlich die beiden Seenotkreuzer HANS HACKMACK/Station Grömitz und BREMEN/Station Großenbrode. Sie halten sich bereit, um möglicherweise ihre leistungsstarken Lenzpumpen einzusetzen. Landseitig werden zudem weitere Pumpen des Technischen Hilfswerks erwartet.

Die HANS INGWERSEN, das Zollboot „Priwall“, das Wasserschutzpolizeiboot „Habicht“, das Lübecker Feuerlöschboot „Senator Emil Peters“ und weitere Schiffe sichern die Unfallstelle wasserseitig und legen erste Ölsperren um den Havaristen. Die „Nils Holgersson“ hat mit stark beschädigter Bugklappe am Anleger 6 festgemacht. Im Verlauf des Abends hat das Havariekommando des Bundes und der Küstenländer die zentrale Koordinierung der weiteren Bergungsmaßnahmen übernommen.