Ungewöhnliche Hilfe: Seenotretter setzen Seehunde aus

Gleich zwei Einsätze führte die Besatzung des auf Norderney stationierten Seenotkreuzers BERNHARD GRUBEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Samstag, den 24.3.2012 durch.

Zunächst wurden die Seenotretter um Hilfe gebeten, nachdem es auf der Insel bei einer Schwangeren Komplikationen gegeben hatte und eine Frühgeburt zu erwarten war. Bei dichtem Seenebel mit Sichtweiten unter 100 Metern wurde der Transport ans Festland in Begleitung eines Arztes durchgeführt. In Norddeich wurde die junge Frau sofort per Rettungstransportwagen ins Krankenhaus überführt.

Noch am Anleger in Norddeich wurden die Seenotretter von einem Mitarbeiter der Norddeicher Seehundstation angesprochen. Mit vier jungen Seehunden stand der Transporter der Aufzuchtstation am Hafen und hatte soeben die Nachricht erhalten, dass der geplante Transport der jungen Tiere in die Freiheit per Schiff abgesagt werden musste. Sofort bot die Besatzung der BERNHARD GRUBEN ihre Hilfe an.

Wenig später konnten die Seenotretter den Rückweg zur Insel mit vier tierischen Passagieren an Bord antreten. An der Branderplate zwischen den Tonnen B7a und B5 wurde aufgestoppt und die  jungen Seehunde in ihren natürlichen Lebensraum ausgesetzt. Die vier halbjährigen Tiere waren im Januar zur Seehundstation gebracht worden, da sie den Winter in Freiheit nicht überstanden hätten. In der Seehundstation wurden sie aufgepäppelt und können jetzt selbstständig überleben.

Die "Seehundstation Nationalpark-Haus" ist eine anerkannte Betreuungsstation für Meeressäuger. Zwischen 30 und 80 verwaiste Seehunde, aber auch Kegelrobben werden jährlich aufgezogen und wieder in die Nordsee zurückgebracht. Die Station ist zuständig für das gesamte Niedersächsische Wattenmeer.

Wie die Besatzung des Seenotkreuzers berichtete, tauchten die Seehunde erst ab, nachdem sie den Seenotkreuzer noch ein Stück begleitet hatten.