Pilotprojekt: Seenotretter statten "kleinste Bootsklasse" mit moderner Kommunikationstechnik aus

„Digitale Sammelschiffchen“ ermöglichen per QR-Code und NFC-Chip bargeldloses Spenden.

So wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ihre leistungsfähigen Rettungseinheiten ständig weiterentwickelt, macht nun auch die „kleinste Bootsklasse“ der Seenotretter einen technischen Entwicklungssprung: Die Sammelschiffchen erhalten modernste „Kommunikations- und Navigationseinrichtungen“, die bargeldlose Spenden per Mobiltelefon ermöglichen.

Erstmals erwähnt wurde das Sammelschiffchen 1875 – seither hat es sich kaum verändert. Nun „modernisieren“ die Seenotretter ihren weithin bekannten Sympathieträger: Er bekommt als „digitales Sammelschiffchen“ neue Funktionen. Mittels QR-Code (Quick Response) und der NFC-Technologie (Near Field Communication) nehmen die Schiffchen neben der klassischen Münzfracht jetzt auch bargeldlose Zahlungen per Mobiltelefon entgegen. Ein spezieller Aufkleber, der die Technik und entsprechende Symbole enthält, ermöglicht dies – ebenso wie das Spenden per SMS mit dem Kennwort „RETTER“ an die Rufnummer 81190.

„Mit den digitalen Spendenwegen bieten wir den Menschen einfache und zusätzliche Möglichkeiten an, die Seenotretter mit kleinen Beträgen zu unterstützen“, sagt Nicolaus Stadeler, Mitglied DGzRS-Geschäftsführung. „Genauso wie unsere Rettungsflotte immer auf dem neusten technischen Stand ist, verfügen jetzt auch unsere Sammelschiffchen über modernste Technik.“ Für den Nutzer haben die neuen Funktionen gleich mehrere Vorteile: Er kann ab sofort auch ohne Kleingeld in der Tasche für die wichtige Arbeit der DGzRS schnell und sicher mit seinem „digitalen Portemonnaie“ spenden. Zudem bekommt er im Gegensatz zur Barspende sofort eine Antwort mit einem Dank und Hinweisen auf weitere Informationen über die Seenotretter.

In einer Pilotphase stattet die DGzRS zunächst ausgewählte Sammelschiffchen in Bremen aus, um in den nächsten Monaten Erfahrungen mit den neuen Spendenmöglichkeiten zu sammeln. Anschließend sollen möglichst viele der rund 15.000 Sammelschiffchen entsprechend ausgerüstet werden. Damit könnte es eines der größten NFC-Projekte in Deutschland werden.

Wie funktionieren die „digitalen Sammelschiffchen“? 

Dem Nutzer stehen mehrere Spendenwege offen. Zum einen kann er den aufgedruckten QR-Code mit einer auf dem Smartphone installierten App (Anwendung) „einscannen“. Anschließend wird er direkt auf die DGzRS-Spendenseite geleitet. 

Dort kann er die Höhe seiner Unterstützung wählen. Zum anderen kann er die NFC-Kontaktfläche (NFC-Tag) mit integriertem Chip, der eine kabellose Datenübertragung auf kürzester Entfernung ermöglicht, kurz mit einem NFC-fähigen Mobiltelefon berühren. Wie beim QR-Code öffnet sich dann automatisch die DGzRS-Spendenseite. Der große Vorteil dieser Lösung ist, dass der Nutzer keine App installieren oder starten muss. Bei beiden Möglichkeiten wird das Geld über die Handyrechnung abgebucht – weitere Gebühren fallen für den Nutzer nicht an, das Geld landet direkt bei den Seenotrettern.

Auf dem dritten digitalen Spendenweg – per SMS-Spende – schickt der Nutzer eine Kurznachricht mit dem Wort „RETTER“ an die Nummer 81190 und hilft den Seenotrettern mit fünf Euro, die über die Handyrechnung abgebucht werden. Zusätzlich muss er die Kosten für eine SMS bezahlen.

Das „digitale Sammelschiffchen“ realisiert die DGzRS in einem Pilotprojekt gemeinsam mit verschiedenen Partnern: Der Berliner Dienstleister „twingle“ stellt die Online-Plattform für das Spenden per QR-Code und NFC-Chip bereit, der Halbleiterhersteller NXP Semiconductors liefert die NFC-Chips, das Unternehmen Identive ist für Druck sowie Produktion der Aufkleber verantwortlich und die Samsung Electronics GmbH stellt für die Testphase die Smartphones zur Verfügung.