Angler dankt Seenotrettern

Er kam an Bord, um sich zu bedanken: Ein 73-jähriger Angler, der gestern Nachmittag (21. April 2013) aus seinem Angelboot über Bord gestürzt war, hat sich heute bei der Besatzung des Seenotkreuzers THEO FISCHER bedankt. Die Seenotretter hatten sein Angelboot in den Hafen gebracht.

Gestern Nachmittag hatten Passanten in der Prohner Wiek (ungefähr 15 Kilometer nördlich von Stralsund) ein etwa vier Meter langes unbemanntes Boot entdeckt, das im Kreis fuhr, und alarmierten die Polizei. Nur wenig später machten die Passanten eine Person im Wasser aus, die offenbar versuchte, an Land zu kommen. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) schickte sofort die Besatzung des Seenotkreuzers THEO FISCHER, der derzeit in Barhöft liegt, in den Einsatz und alarmierte die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP aus Stralsund, das sich zu diesem Zeitpunkt auf Kontrollfahrt befand. Die Wasserschutzpolizei Stralsund schickte ein Schlauchboot.

Bereits nach einer Viertelstunde war das Tochterboot der THEO FISCHER vor Ort, und ihre Besatzung konnte beobachten, dass der Angler es im Flachwasser aus eigener Kraft an Land schaffte. Die Seenotretter nahmen das Angelboot auf den Haken und brachten es in den Hafen von Klein Damitz. Die anderen Fahrzeuge konnten aus dem Einsatz entlassen werden.

Wie der Angler heute Morgen an Bord der THEO FISCHER berichtete, war er bei einem Manöver über Bord gestürzt und hatte sein Boot, das weiterfuhr, nicht mehr erreichen können. Im 6,5 Grad kalten Ostseewasser gelang es ihm schwimmend und schließlich watend, das etwa 500 Meter entfernte Ufer zu erreichen. Obwohl er völlig durchnässt war, setzte sich der 73-jährige auf sein Fahrrad und fuhr selbst nach Hause. „Er hat großes Glück gehabt“, sagt Lutz Griesberg, Vormann des Seenotkreuzers THEO FISCHER. „Bei diesen Wassertemperaturen ist es normalerweise kaum möglich, aus eigener Kraft an Land zu kommen.“

Angler sollten unbedingt mit einer professionellen Rettungsweste bekleidet sein, die auch bei der üblichen Angelbekleidung genug Auftrieb liefert, um den Kopf über Wasser zu halten. Sie sollten über Kommunikationsmittel an Bord verfügen – im besten Fall über ein Sprechfunkgerät, mindestens jedoch über ein wasserdichtes Mobiltelefon. An Land sollten Menschen über den Aufenthaltsort informiert sein. Vor der Abfahrt sollte ein fester Zeitpunkt der Rückkehr vereinbart werden. Nicht zuletzt sollten Angler darauf achten, dass ihr Boot für das Angelrevier, in dem sie unterwegs sind, auch geeignet ist.