Fisch fährt mit Seenotrettungskreuzer nach Cuxhaven
Der eineinhalb Meter lange Fisch lebt bereits seit nahezu 50 Jahren auf Helgoland an der Biologischen Anstalt des Alfred-Wegener-Institutes Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Im Rahmen des Projektes zur Wiedereinbürgerung des Störs in Deutschland wird das Tier, das mit seinen 60 Jahren für einen Stör im besten Alter ist, jetzt in den Elterntierbestand am Leibniz Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin (IGB) aufgenommen.
Da der Stör nicht nur besonders empfindlich ist – die Tiere können beispielsweise seekrank werden – sondern auch einen hohen Forschungswert besitzt, hatte das Alfred-Wegener-Institut bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) angefragt, ob das Tier mit der HERMANN MARWEDE nach Cuxhaven gebracht werden könnte. Für die Seenotretter war das kein Problem. Das Tier wurde mit dem bordeigenen Kran in seiner Transportkiste am frühen Morgen des 23. Juli verladen und verbrachte die zweieinhalb Stunden lange Fahrt in der Transportkiste. „Für uns war das eine Routineangelegenheit“, sagte Vormann Thomas Müller. „Und wenn wir einen Einsatz bekommen hätten, dann hätte der Stör uns eben begleitet!“ Dazu kam es jedoch nicht, die Überfahrt verlief routinemäßig, und die HERMANN MARWEDE kam mit ihrem Spezialtransport wohlbehalten in Cuxhaven an. Von dort wurde das Tier per klimatisiertem Kleintransporter nach Berlin gebracht, wo er in den Hälterungsbecken des IGB seine neue Heimat findet.
Die HERMANN MARWEDE ging nach dem routinemäßigen Besatzungswechsel und der Übernahme von Lebensmitteln, Wasser und Brennstoff zurück auf ihre angestammte Station in der Deutschen Bucht.