Jolle gekentert – zwei Seglerinnen gerettet

Freiwillige Travemünder Seenotretter in der Pötenitzer Wiek im Einsatz

Zwei Seglerinnen verdanken ihre Rettung am Montagabend, 2. Oktober 2017, rechtzeitig vor völliger Dunkelheit den Seenotrettern aus Travemünde. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nahm die jungen Frauen an Bord, nachdem die Jolle der beiden in der Pötenitzer Wiek gekentert war.

Um kurz vor 19 Uhr alarmierten die etwa 20 bis 25 Jahre alten Frauen telefonisch die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Nahezu in der Mitte der Pötenitzer Wiek, in Höhe er Seemannsschule auf dem Priwall, war ihre etwa fünf Meter lange Jolle gekentert. Die beiden Seglerinnen hatten sich auf den Rumpf des kieloben treibenden Bootes geflüchtet und per Handy die Seenotretter gerufen.

Ihre Position konnten die beiden relativ exakt angeben. Ihre Jolle trieb in der Nähe einer der vier Reedetonnen mitten in der Wiek. An Bord des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN /Station Travemünde legte Bootsführer Patrick Morgenroth bereits wenige Minuten nach der Alarmierung „den Hebel auf den Tisch“. „Wir haben alles daran gesetzt, die beiden zu finden, bevor es völlig dunkel war“, berichtet er.

Bei der Einfahrt in die Pötenitzer Wiek schalteten die Seenotretter die volle Decksbeleuchtung der HANS INGWERSEN ein. Bereits wenig später erfasste der starke Suchscheinwerfer die beiden jungen Frauen auf dem Rumpf der gekenterten Jolle.

Nun ging alles ganz schnell: Kräftige Hände packten beherzt zu und übernahmen die Seglerinnen auf das Seenotrettungsboot. Im beheizten Innenraum übernahm der freiwillige Seenotretter Rettungsassistent Christian Grobecker die Erstversorgung der Geretteten. Die Frauen waren zwar vorbildlich mit Ölzeug und Rettungswesten bekleidet, dennoch war die Körpertemperatur einer der beiden Seglerinnen bereits auf beinahe 34 Grad Celsius abgesunken.

Die Seenotretter erbaten umgehend einen Rettungswagen zum Skandinavienkai. Am Anleger 8a übergaben sie die Geretteten zur weiteren Versorgung in die Obhut des Landrettungsdienstes. Die gekenterte Jolle vertäuten sie an einer der Reedetonnen, um eine Gefahr für die Schifffahrt auszuschließen. Die Verkehrszentrale Travemünde wurde entsprechend informiert.