Seenotretter für schwer erkrankten Seemann im Einsatz

Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind Sonntagnacht, 6. August 2017, vor Cuxhaven für einen schwer erkrankten Seemann im Einsatz gewesen. Der Mann befand sich an Bord eines Frachtschiffes und benötigte umgehend ärztliche Hilfe. Insgesamt war es für die Seenotretter an Nord- und Ostsee ein arbeitsreicher Sonntag: Bei mehr als 30 Einsätzen halfen sie 60 Menschen.

Die Cuxhavener Seenotretter waren gerade für einen festgekommenen Katamaran auf der Elbe etwa in Höhe von Otterndorf im Einsatz, als der Kapitän des Frachtschiffes „Bonita“ (Flagge: Lettland) gegen 22.45 Uhr die Revierzentrale alarmierte. Ein ukrainischer Seemann war an Bord zusammengebrochen und benötigte schnellstens medizinische Hilfe.

Vormann Timo Wieck hatte den Funkspruch mitgehört und handelte sofort: Während zwei Besatzungsmitglieder mit dem Tochterboot MATHIAS vor Ort blieben, kehrte er gemeinsam mit einem Seenotretter und dem Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER zurück nach Cuxhaven.

Reibungslose Zusammenarbeit

Dort nahmen sie einen Notarzt sowie einen Rettungsassistenten an Bord und liefen unverzüglich zum Frachter aus. Dieser lag etwa drei Seemeilen (rund 5,5 Kilometer) nordöstlich von Cuxhaven auf der Reede „Medem Reede“ vor Anker. „Dass wir so schnell reagieren konnten, verdanken wir auch der reibungslosen Zusammenarbeit mit dem Landrettungsdienst“, hob Vormann Timo Wieck hervor.

Vor Ort ging die ANNELIESE KRAMER beim etwa 64 Meter langen Frachter längsseits. Bei ruhiger See stiegen Notarzt und Rettungsassistent auf die „Bonita“ über. Dort stabilisierten sie zunächst den Ukrainer, bevor er auf der speziellen Bergungstrage der DGzRS liegend von den Seenotrettern übernommen werden konnte.

Auf der ANNELIESE KRAMER versorgten Notarzt und Rettungsassistent den schwer erkrankten Seemann weiter. In Cuxhaven übergaben die Seenotretter den Patienten an den Landrettungsdienst. Und auch das Tochterboot hatte seinen Einsatz mittlerweile erfolgreich abgeschlossen: Bei Hochwasser war es den Seenotrettern geglückt, den festgekommenen Katamaran freizuschleppen. Er setzte seine Fahrt alleine fort.

Bei den übrigen Einsätzen kamen die Besatzungen der DGzRS rund 60 Menschen zu Hilfe. Überwiegend waren es Wassersportler, die die Seenotretter wegen Mastbrüchen, Grundberührungen oder Maschinenschäden alarmiert hatten. Dank ihres schnellen Eingreifens verhinderten die Rettungsmänner und -frauen schwerere Schäden.