Seenotretter aus neun Nationen trainieren in der Ostsee - Deutsche Teilnehmer besonders erfolgreich

Als eine der führenden Rettungseinheiten und mit besonderem Erfolg hat der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) an einer großen internationalen Seenotrettungsübung teilgenommen.

Insgesamt 33 Schiffe sowie sechs Hubschrauber und Flugzeuge aus Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden trafen sich vom 13. bis 18. Mai 2013 in der Ostsee zur Übung „Baltic SAREX“ (Search and Rescue Excercise). Vor Bornholm übten sie Suchverfahren, die Evakuierung havarierter Schiffe sowie die Kommunikation untereinander.

Aus Deutschland waren neben der HERMANN RUDOLF MEYER der DGzRS auch ein Hubschrauber des Marinefliegergeschwaders 5 aus Nordholz sowie das Fischereischutzschiff „Seeadler“ des Bundesamtes für Landwirtschaft und Ernährung aus Rostock beteiligt.

Internationale Beobachter bewerteten die Leistungen der Besatzungen. So belegten die Seenotretter der DGzRS im „SAR-Fünfkampf“ aus den „Disziplinen“ Suchen, Bergen (seemännisch für „in Sicherheit bringen“), medizinische Erstversorgung, Brandbekämpfung und Leckabwehr unter elf Teams den ersten Platz. Neben der Schnelligkeit ging es vor allem um die fachgerechte Ausführung der Aktionen, für die bei Verbesserungsbedarf entsprechende „Strafminuten“ verhängt wurden. In anschließenden Besprechungen (Debriefings) wurden die Einsatzlagen umfassend analysiert.

Weiteres Übungsziel war es, die Funktion des „On-Scene Coordinators“ (des Einsatzleiters vor Ort) zu trainieren. Dazu wurde die Kollision einer Ostseefähre mit einem Frachter simuliert, die zu Bränden, Wassereinbrüchen und vielen „Verletzten“ führte. Die Seenotretter der DGzRS koordinierten in diesem Szenario die Brandbekämpfung und Leckabwehr. Sie unterstützten gemeinsam mit der „Seeadler“ die Versorgung der 130 „Verletzten“ – Statisten, die realistisch hergerichtet worden waren.

„Baltic SAREX“ wird jährlich von Dänemark in den Gewässern rund um die Insel Bornholm organisiert und ist wohl eine der effizientesten Seenotrettungsübungen in Europa. Die DGzRS entsendet bewusst wechselnde Einheiten ihrer Rettungsflotte, um möglichst vielen Besatzungen entsprechende Erfahrungen zu ermöglichen, die gleichermaßen in allen Einsatzrevieren schon morgen im realen Einsatz von größter Wichtigkeit sein können.