Seenotretter im Einsatz vor Fehmarn:

Segler retten Motorbootfahrer von sinkendem Boot

Für zwei Eheleute aus Hamburg hat die schwere Havarie mit ihrem Motorboot in der Ostsee am Donnerstagmittag, 8. August 2013, ein glückliches Ende an Bord des Seenotkreuzers BERLIN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gefunden. Die beiden waren von Fehmarn nach Dänemark unterwegs, als ihr Boot nach starkem Wassereinbruch plötzlich absackte.


Gegen 10.30 Uhr erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS von der Notlage: Das Motorboot „Kroelle“ befand sich zehn Seemeilen westlich der Insel Fehmarn. Das Ehepaar war auf dem Weg von Orth/Fehmarn nach Marstall/Ærø, als es an einem der beiden Motoren starke Rauchentwicklung bemerkte. Kurz darauf fiel auch der zweite Motor aus.


Dem Skipper gelang es noch, über DSC-Selektivruf einen Notruf abzusetzen – dann versagte auch das Funkgerät. Per Handzeichen machte sich das Ehepaar bei der vorbeifahrenden Segelyacht „Edeltrut“ bemerkbar. Deren Besatzung alarmierte die Seenotretter.


Die SEENOTLEITUNG BREMEN setzte den Seenotkreuzer BERLIN/Station Laboe ein, der die „Kroelle“ am schnellsten erreichen konnte. Unterdessen stoppte der Angelkutter „Kehrheim“ in der Nähe der Unglückstelle auf, um nötigenfalls einzugreifen. Schon schien weitere Gefahr von der etwa zehn Meter langen „Kroelle“ abgewendet, doch plötzlich drang über die Maschinenanlage Wasser ein. Dann ging alles ganz schnell: Die Kraft der eigenen Lenzpumpe genügte nicht, das Heck sackte ab.


Die zweiköpfige Besatzung der „Edeltrut“ handelte genauso zügig wie besonnen: Sie hielt auf die sinkende „Kroelle“ zu, übernahm kurzerhand die beiden Motorbootfahrer und rettete ihnen damit vermutlich das Leben. Beim Eintreffen der BERLIN ragte nur noch der Bug der „Kroelle“ aus dem Wasser. Die Seenotretter nahmen die erleichterten Schiffbrüchigen an Bord und brachten sie sicher nach Laboe.


Zuvor hatte die Besatzung der BERLIN die Position des Wracks noch provisorisch gekennzeichnet. Ein Mehrzweckschiff der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist unterwegs zur Unglücksstelle. Zur Einsatzzeit herrschten im Revier westliche Winde um vier Beaufort (bis 28 km/h Windgeschwindigkeit).