Bei Seegraskartierung von der Flut überrascht

Bei der Seegraskartierung im niederländischen Teil der Emsmündung haben drei Biologen am Sonnabend, 3. August 2013, das auflaufende Wasser unterschätzt. Die einsetzende Flut überraschte die Männer.

 Für einen von ihnen endete die Arbeit im Wattenmeer an Bord einer Rettungseinheit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).


Gegen 18.30 Uhr hörte die Besatzung des Seenotkreuzers ALFRIED KRUPP/Station Borkum der DGzRS auf dem internationalen Notrufkanal 16 Funkverkehr der niederländischen Seenotleitung Den Helder mit. Im Wattenmeer vor der niederländischen Küste wurden zwei Menschen im Wasser gemeldet, die von der einsetzenden Flut eingeschlossen worden waren. Da das niederländische Rettungsboot der nahen Station Eemshaven in einem anderen Einsatz gebunden war, legte die ALFRIED KRUPP sofort ab.


Die deutschen Biologen hatten bei Niedrigwasser ihr Plattbodenschiff „Schippertje“ (Heimathafen Carolinensiel) verlassen und waren zwischen Delfzijl und Eemshaven getrennt voneinander an zwei verschiedenen Stellen mit der Kartierung von Seegras beschäftigt. Dazu waren sie zu Fuß auf dem trockengefallenen Meeresgrund unterwegs. Das auflaufende Wasser hatte die Männer offensichtlich überrascht. Einer von ihnen hatte sich noch auf eine kleine künstlich aufgeschüttete Insel flüchten können, der andere jedoch stand hilflos im Wasser, das ihm den Rückweg abgeschnitten hatte.


Ein im Revier fahrendes Lotsenboot war als erstes Schiff vor Ort, konnte aber wegen zu großen Tiefgangs nicht zu den Männern vordringen. Die Lotsen ließen die Szenerie nicht aus den Augen und hielten Funkkontakt zur SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS, bis der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP eintraf. Seinem flachgehenden Tochterboot GLÜCKAUF gelang es, den bereits bis zur Hüfte im Wasser stehenden Biologen zu erreichen. Die Seenotretter nahmen ihn unverletzt an Bord und übergaben ihn an die „Schippertje“. Den zweiten Mann konnte der dritte Biologe mit dem Plattbodenschiff schließlich selbst von der künstlichen Insel abholen.


„Vor allem der im Wasser stehende Mann hat viel Glück gehabt. Er wäre weder zu seinem Boot noch zu der künstlichen Insel gelangt. Hätte er schwimmen müssen, wäre er schnell abgetrieben. Wir waren gerade zur rechten Zeit am rechten Ort“, berichtet Seenotretter Kai Binge.