Nachteinsatz im Nebel: Seenotretter bringen erkrankten Seemann sicher an Land
Weniger als zwei Kabel (360 Meter) Sicht herrschten, als die in Hooksiel stationierte VORMANN STEFFENS durch die Außenjade pflügte – Kurs Nord-Nordwest. Das Lotsenstationsschiff „Weser“ hatte sich bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gemeldet und dringend um medizinische Hilfe gebeten. Ein Besatzungsmitglied war kollabiert, aber ansprechbar.
Da Hubschrauber wegen des Nebels nicht fliegen konnten, waren die Seenotretter die letzte Möglichkeit zur schnellen Hilfe. Die VORMANN STEFFENS hatte ihren freiwilligen Seenotarzt an Bord und gegen 2 Uhr den Hooksieler Außenhafen verlassen. Während der Anfahrt zur „Weser“ wurde die See zunehmend rauer. „Draußen stand noch Restschwell der stürmischen vergangenen Tage“, beschreibt Vormann Tobias Lindhorst den starken Seegang.
Eine gute Stunde später erreichte der Seenotrettungskreuzer das Lotsenstationsschiff. Etwa zwei Seemeilen nördlich von Wangerooge ging die VORMANN STEFFENS längsseits. Was sich einfach anhört, verlangte angesichts des herrschenden Seegangs viel nautisches Geschick, Fingerspitzengefühl und seemännische Erfahrung: Den Seenotrettern gelang die Übernahme des Patienten gleich im ersten Anlauf.
Im Bordhospital der VORMANN STEFFENS kümmerte sich der Seenotarzt um den 40-jährigen Seemann. Um 4.30 Uhr übergaben die Seenotretter den Patienten in Hooksiel zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst.