Erfolgreiche Suche der Seenotretter nach gekentertem Katamaransegler im Jadebusen

Dem schnellen Eingreifen der freiwilligen Seenotretter aus Wilhelmshaven verdankt ein gekenterter Katamaransegler im Jadebusen seine Rettung am Mittwochabend, 10. Juli 2013.

Wie vielfach geübt, arbeitete die ehrenamtliche Besatzung des Seenotrettungsbootes OTTO BEHR/Station Wilhelmshaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) dabei einmal mehr reibungslos mit den Rettungsfliegern der Deutschen Marine zusammen.


Der 72-jährige Segler war gegen Mittag mit einem Hobiecat von Dangast aus aufgebrochen. Sein Sohn meldete ihn gegen 18.45 Uhr bei den Seenotrettern als überfällig. Er gab an, sein Vater habe keinerlei Kommunikationsmittel an Bord. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS löste daraufhin eine Suche vor der Küste zwischen Dangast und Varel aus.


Die alarmierte OTTO BEHR befand sich zu dieser Zeit auf Kontrollfahrt vor Wilhelmshaven. Sofort nahm die Freiwilligen-Besatzung Kurs auf den im westlichen Teil des Jadebusens vermuteten Unglücksort. Zur Unterstützung der Suche setzte die DGzRS den Helgoländer SAR-Hubschrauber (SAR = Search and Rescue, Suche und Rettung) der Deutschen Marine ein.


Bei Nordwestwinden von gut sechs Beaufort (60 bis 70 km/h Windgeschwindigkeit) und 15 Grad Wassertemperatur herrschte im Einsatzgebiet etwa ein Meter Seegang. Bereits nach kurzer Zeit entdeckte der Ausguck, ein Seenotretter mit Fernglas, den gekenterten Katamaran in Höhe der Tonne V12 zweieinhalb Seemeilen (gut vier Kilometer) vor der Küste.


Nahezu zeitgleich traf der Hubschrauber ein. Er bezog zunächst schwebend über dem Schiff-brüchigen Position, bis die Seenotretter den Mann erreichten. Der Hobiecat lag auf der Seite, ein Auftriebskörper hielt den aufgeriggten Mast über Wasser. Der Segler saß in Lee auf dem unteren Schwimmer.
Die Seenotretter nahmen den Mann an Bord und versorgten ihn.

Glücklicherweise war der Schiffbrüchige mit Neoprenanzug, Wetterzeug und Rettungsweste ausgerüstet. Wie er nach seiner Rettung erleichtert berichtete, war sein Katamaran bereits vor längerer Zeit umgeschlagen. Im auffrischenden Wind war es dem 72-Jährigen nicht gelungen, ihn wieder aufzurichten.


Er hatte sich deshalb treiben lassen in der Hoffnung, eine Sandbank zu erreichen. „Gut, dass das nicht geklappt hat, denn dort wäre seine Rettung schwieriger geworden“, sagt Seenotretter Michael Witte, der den Mann nach der Rettung an Bord betreute. Denn bereits am Einsatzort musste die OTTO BEHR angesichts nur noch etwa 20 Zentimetern Wasser unter dem Kiel sehr vorsichtig manövrieren.


Die Seenotretter brachten Segler und Katamaran sicher in den Wilhelmshavener Nassauhafen, wo der Sohn des Schiffbrüchigen seinen Vater erleichtert in Empfang nahm.