Borkumer Seenotretter befreien am Nordstrand festgekommenen Krabbenkutter

Nachteinsatz für die Borkumer Seenotretter: Mit dem kleinen, aber kraftvollen und wendigen Tochterboot des Seenotrettungskreuzers ALFRIED KRUPP gelang es am frühen Mittwochmorgen, 12. Oktober 2016, einen nördlich der Insel festgekommenen Krabbenkutter mit zwei Fischern an Bord freizuschleppen. Die Rettungsmänner der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren bei Nordostwinden um 6 Beaufort und grober See mehrere Stunden im Einsatz.

Gegen 2.30 Uhr alarmierte die zweiköpfige Besatzung des Krabbenkutters „Germania“ (Heimathafen Greetsiel) über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Im Fahrwasser der Osterems war der gut 17 Meter lange Stahlkutter vor dem Borkumer Nordstrand festgekommen.

Auf der ALFRIED KRUPP war die vierköpfige Besatzung mit Vormann Ralf Brinker sofort hellwach: Die Seenotretter hatten den Notruf der Fischer mitgehört. Sofort starteten sie die ständig vorgewärmten Maschinen des Seenotrettungskreuzers. Wenige Minuten später verließ die ALFRIED KRUPP den Borkumer Schutzhafen.

Während der etwa 45-minütigen Fahrt zum Havaristen bei einem bis anderthalb Metern Seegang gegen Wind und Strom (bis 49 km/h Windgeschwindigkeit) erreichte die ebenfalls in Greetsiel beheimatete „Korsar“ die „Germania“: Doch ein Freischleppversuch scheiterte.

Gegen 3.30 Uhr war die ALFRIED KRUPP beim Havaristen. Dem kleinen, aber kraftvollen und wendigen Tochterboot GLÜCKAUF gelang es, die „Germania“ zu erreichen und vor Ort gefahrlos zu operieren. Die Seenotretter übergaben eine Schleppleine an die Fischer. Bei auflaufendem Wasser gelang es schließlich gegen 5.00 Uhr, die „Germania“ zu befreien.

Der Kutter konnte seine Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen, niemand kam zu Schaden. Die ALFRIED KRUPP meldete sich gegen 6.20 Uhr wieder „klar P3“ – einsatzbereit auf ihrer Station.