Lukas Brand aus Iserlohn wird „Seenotretter für einen Tag“

Wer am vergangenen Donnerstag (25. August) in der Mittagszeit auf der Terrasse eines bekannten Cafés in Iserlohn gesessen hat, muss Lukas Brands Jubelschreie gehört haben: Gemeinsam mit fünf Schulfreunden feierte der Gymnasiast lautstark sein Losglück. Der 19-Jährige aus dem Sauerland ist der Gewinner des Online-Wettbewerbs „Werde Seenotretter für einen Tag“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), an dem rund 500 Frauen und Männer teilgenommen haben. Jetzt heuert Lukas Brand am 10. und 11. September 2016 bei den Seenotrettern an.

„Zuerst konnte ich es gar nicht fassen, dass ich es bin“, beschreibt der 19-Jährige den besonderen Moment. Er saß gerade in einer Freistunde mit fünf Schulfreunden in dem Café, als sein Telefon klingelte. Am anderen Ende: die Seenotretter, um ihm zu seinem Gewinn zu gratulieren. „Ich bin sehr glücklich – nach wie vor“, sagt er nur wenige Tage später.

Für den Gymnasiasten geht ein Traum in Erfüllung: Seit Lukas Brand als kleiner Sauerländer mit seinen Großeltern an der Küste im Urlaub war, faszinieren ihn die Seenotretter. Als Beweis zeigt er ein Foto, auf dem er als Kind mit einem Seenotretter-T-Shirt zu sehen ist. Vor allem die Seenotrettungsboote und -kreuzer haben es ihm angetan: „Ich habe ein Faible für Schiffe“, gesteht er.

Als er vor einigen Monaten von dem Wettbewerb hörte, mobilisierte er seine Mitschüler am Wirtschaftsgymnasium, außerdem Freunde, Bekannte und Verwandte. Er nutzte die sozialen Netzwerke. Auch seine Mitstreiter beim katholischen Kolpingwerk, in dem er sich engagiert, sprach er an. Immer mit einem Ziel: so viele Stimmen zu bekommen, dass er am Ende zu den zehn erstplatzierten Bewerbern gehört, unter denen der Gewinner ausgelost wird. „Ich war manchmal schon penetrant“, sagt er mit einem Schmunzeln. Am Ende stimmten 718 Menschen für ihn. Das reichte für den sechsten Rang – und den Sieg im Losverfahren.

Noch nie auf einem Schiff übernachtet

Jetzt erwartet den Sauerländer ein ganz besonderes Wochenende: Lukas Brand wird am 10. und 11. September spannende Tage mit neuen Erfahrungen und aufregenden Momenten erleben. Zum ersten Mal wird der 19-Jährige auf einem Schiff übernachten und bei Übungen der Seenotretter dabei sein. In Laboe wird er für 24 Stunden an Bord des Seenotrettungskreuzers BERLIN leben. Dort wird er essen, arbeiten und schlafen – und den Alltag der Seenotretter kennenlernen. Lukas Brand wird mit den Menschen zusammen sein, deren Arbeit er seit seiner Kindheit schätzt. Und er wird beim Frühstück, Mittagessen und Abendbrot hoffentlich genug Zeit für seine vielen Fragen finden, die er der Besatzung schon immer mal stellen wollte.

Einen Tag zuvor wird im modernen Ausbildungszentrum der Firma OffTEC die Grundlage für die 24 Stunden an Bord gelegt. Das anspruchsvolle „Überleben-auf-See“-Training, bei dem Lukas Brand manches von dem lernt, was Seenotretter können müssen, bevor sie zum ersten Einsatz rausfahren, stellt er sich „echt sportlich“ vor. „Ich werde am eigenen Leib erfahren, wie hart und kniffelig die Arbeit der Besatzungen ist“, ist er sich sicher.

Er fühle sich jedenfalls fit für die Tage bei den Seenotrettern, sagt der 19-Jährige. Schließlich bereitet er sich gerade intensiv auf den Eignungstest der Deutschen Sporthochschule Köln vor, an der er gerne nach seinen Abiturprüfungen ab dem Sommersemester 2017 studieren möchte. Ob er trotzdem an seine Leistungsgrenzen kommen wird, wird das Wochenende bei den Seenotrettern zeigen. Vielleicht hat er aber auch allen Grund, erneut lautstark zu jubeln, wenn er eine der vielen Übungen geschafft hat.

Hinweis für Medienvertreter:
Eine Berichterstattung über das Wochenende 10./11. September 2016 ist grundsätzlich möglich. Bei Interesse daran, Lukas Brand zu begleiten, melden Sie sich bitte unter presse@seenotretter.de.