„Wachwechsel“ auf der Ausbildungsstation der Seenotretter nach 20 Jahren Lehrbetrieb in Neustadt

20 Jahre nach Gründung der Ausbildungsstation Neustadt i. H. der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) steht die zentrale Einrichtung für alle deutschen Seenotretter an Nord- und Ostsee unter neuer Leitung. Wolfgang Behnk hat das Amt des Vormanns der freiwilligen Ausbilder am Freitag, 26. August 2016, vom bisherigen Ausbildungsleiter Horst Kagel übernommen. Susanne Salm-Hain leitet den Lehrbetrieb der Ausbildungsstation.

Im Sommer 1996 gegründet, nutzen die freiwilligen Ausbilder der Seenotretter seit jeher die Anlagen des Einsatzausbildungszentrums Schadensabwehr der Deutschen Marine (EAZS M). Dazu zählen Brandhalle, Leckabwehrtorso, Rettungsmittelübungshalle und die Hulk „Köln“. „Mit unseren Lehrgängen für alle rund 1.000 Seenotretter haben wir vom ersten Tag an die Unterstützung der Marine erfahren. Dafür sind wir sehr dankbar“, blickt der scheidende Vormann Horst Kagel zurück.

Der 74-Jährige war selbst viele Jahre Soldat auf dem Wieksberg, zuletzt Kapitänleutnant. 1996 war er Freiwilliger auf dem Neustädter Seenotrettungsboot CREMPE und erst wenige Jahre im Ruhestand. Um den Seenotrettern zentrale Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen, ergriff er die Initiative und nutzte die Kontakte zu seinen ehemaligen Kollegen.

„Unsere damals neue, technisch komplexe Rettungsweste erforderte die zentrale Schulung von Seenotrettern aller 54 DGzRS-Stationen“, erinnert sich Kagel. Er regte an, dies bei der Marine in Neustadt anzubieten – gut zu erreichen für die Kollegen zwischen der Emsmündung im Westen und dem Stettiner Haff im Osten.

Zwischen Weihnachten und Silvester 1995 fand dieser erste kleine Seenotretter-Lehrgang auf dem Wieksberg statt. Schnell entstand die Idee, eine Ausbildungswoche zu konzipieren, einschließlich Sicherheit und Seemannschaft, Brand- und Leckabwehr. Kagel und fünf weitere ehemalige Marinesoldaten boten sich als freiwillige Ausbilder an. „Wir dachten: Das werden fünf bis sechs Lehrgänge mit je 15 Teilnehmern pro Jahr.“ Ende August 1996 ging es los. Schnell wuchsen Ausbildungsanforderungen und Nachfrage der Rettungsstationen gleichermaßen.