Giftiger Fisch sticht zwei Angler: Seenotretter im Einsatz

Bei einem Einsatz in der Nähe der Ostseeinsel Fehmarn haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gestern, Montag, den 11. Juli 2016, zwei Angler nach Stichen durch einen giftigen Fisch von einem Angelkutter abgeborgen* und im Hafen von Burgstaaken an den Landrettungsdienst übergeben.

Der Seenotrettungskreuzer VORMANN JANTZEN befand sich gerade mit drei Mann Besatzung auf Überführungsfahrt nach Laboe, als er in den Einsatz gerufen wurde. Zwei Seemeilen (ca. 3,6 Kilometer) östlich der Ansteuerung der Fehmarnsundbrücke waren auf dem Angelkutter „Hai“ zwei Angler durch einen giftigen Fisch verletzt worden.
Nachdem einer der beiden ein Petermännchen gefangen hatte, waren bei dem Versuch, das Tier vom Angelhaken zu lösen, beide Angler von dem Tier gestochen worden. Der Stich des Fisches ruft schwere Schmerzen und Schwellungen hervor. In seltenen Fällen kann er zu Kreislaufkollaps und Herzrhythmusstörungen führen.
Die Seenotretter holten die beiden Schweizer (60 und 15 Jahre alt) sofort von Bord des Angelkutters und brachten sie unter Höchstgeschwindigkeit in den Hafen. In Burgstaaken wurden sie direkt an den Landrettungsdienst übergeben.

Die Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn empfiehlt Anglern, in jedem Fall Handschuhe zu tragen, um zappelnde Petermännchen von der Angel bzw. aus dem Netz zu nehmen. Bei Vergiftungen durch Petermännchen rät die Informationszentrale, die Stiche bis zum Eintreffen des Arztes mit tolerierbar heißem Wasser zu behandeln (maximal 45 Grad, um Verbrennungen zu vermeiden).

Das Vorkommen von Petermännchen ist in der Ostsee nicht sehr häufig, kommt aber immer wieder vor. Deutlich häufiger sind die Tiere in der Nordsee anzutreffen.


*abbergen: seemannschaftlich für „in Sicherheit bringen“